Hallo, ich bin Sabine
und habe im Sommer 2005 ein 10-wöchiges ergotherapeutisches Praktikum bei Life Challenge Fehmarn absolviert.
Das Praktikum hat mir sehr gut gefallen. Die Mitarbeit und die damit verbundenen Verantwortungsbereiche z.B. in der Tonwerkstatt waren sehr spannend. Das Arbeitsklima mit den Mitarbeitern des AT- Teams war ein ganz besonderes und hat mir viel Spaß gemacht. Ich konnte dabei von allen etwas lernen und viele gute Gespräche führen.
Sehr interessant war für mich auch die Gestaltungstherapie. Dort konnte ich viel über den therapeutischen Umgang mit Patienten lernen, habe viel über die Menschen und das Krankheitsbild erfahren und konnte intensiv beobachten.
Das ich zuletzt in der Tiffanywerkstatt arbeiten konnte, fand ich sehr schön. Es ist ein wunderbares Handwerk und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich denke, dass es gerade für die Arbeit mit Suchtpatienten sehr geeignet ist um Ausdauer und Genauigkeit zu trainieren.
Ich habe in diesem Praktikum erfahren, was es bedeutet in einem Team zu arbeiten. Das Team bestand ja nicht nur aus Ergotherapeuten, sondern noch aus dem Psychologen, den Sozialpädagogen, dem Geschäftsführer, Therapiehelfern und Zivildienstleistenden. Ich konnte mit all meinen Problemen zu ihnen kommen und über alles reden. Es hat mich auch sehr beeindruckt, dass sie immer hinter mir standen. Auch wenn ich in einer Situation eine Entscheidung getroffen habe, die nicht unbedingt gut war, so wurde das vor den Klienten nie gezeigt. Sie standen in dem was ich tat immer hinter mir und haben es später mit mir beredet. Dafür möchte ich mich bei dem ganzen Team bedanken. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich und hat mir viel Sicherheit gegeben. Die Arbeit mit den Klienten war nicht immer einfach, aber es hat mir trotzdem Freude bereitet, und ich habe viele von ihnen irgendwie ins Herz geschlossen und denke auch nach dem Praktikum noch an sie und ihre Schicksale. Es hat mich in meinem Beruf und in meiner persönlichen Entwicklung sehr viel weiter gebracht. Die Konfrontation mit der oft chaotischen Gefühlswelt der Männer in der Therapie hat mir geholfen über mich selbst nachzudenken, meine therapeutischen Ansichten und Handlungsweisen zu überprüfen und zu einem professionellen Umgang mit den Patienten zu finden. Trotz vieler komplizierter Situationen, die teilweise durch meine offene und direkte Art entstanden gab es sehr viele schöne Momente in der Arbeit. Ich hatte mit einigen Klienten gute Gespräche und auch viel Spaß und Freude. In den knapp 3 Monaten meines Praktikums hatte ich auch die Gelegenheit Veränderungen mitzuerleben und das war immer etwas ganz besonderes. Leider musste ich auch lernen, dass es in der Suchttherapie Rückschläge gibt, viele Klienten die Therapie abbrechen und rückfällig werden.
Eine neue Erfahrung war daher für mich die Arbeitsweise in der Einrichtung. Es geht ja nicht nur darum den Menschen mit therapeutischen Mitteln zu helfen, es besteht ebenso das „Angebot des Glaubens“. Gott und seine Art Menschen zu helfen werden ganz intensiv mit in das Therapiegeschehen einbezogen. Das kannte ich aus meinem ersten Praktikum nicht und ich finde es eine sehr gute Sache, denn das rundet die Therapie erst ab und gibt den Menschen in ihrer kaputten Lebensphase wieder einen Sinn und neue Orientierung im Leben.
Ich möchte mich bei Life Challenge für das Praktikum nochmals herzlich bedanken.
Eure Sabine